People’s Summit against EGC
Die Konferenz hat einen neuen Titel. Als Organisationsteam haben wir uns dazu entschieden, den Titel der Konferenz zu ändern. Im Folgenden wollen wir kurz transparent machen, warum und warum wir uns das nicht früher überlegt haben.
Warum?
Als wir uns für die erste Auflage der Konferenz 2023 als Team zusammengefunden hatten, haben wir uns bewusst für den Titel „Power to the People“ entschieden. In der Doppeldeutigkeit des Titels spiegelte sich für uns das Anliegen wider, Fragen der Energieversorgung mit gesellschaftlichen Fragen der Machtverteilung zu verknüpfen. Auch der Geschichte des Slogans waren wir uns bewusst. Er hat seine Wurzeln insbesondere in der Verwendung durch die Black Panther Party in der Bürger*innenrechtsbewegung in den USA. Diesem Ursprung wollten wir Rechnung tragen, indem für uns immer klar war, dass die Konferenz international ausgerichtet sein wird und Stimmen aus marginalisierten Gemeinschaften und Regionen verstärkt.
Was wir dabei nicht beachtet haben, ist, dass der Slogan in der österreichischen und europäischen Klimagerechtigkeitsbewegung zusehends eine Verwendung findet, die von seinem Ursprung und auch seiner Weiterentwicklung entkoppelt ist. Die explizite Kritik Schwarzer bzw. BIPOC Aktivist*innen: Eine in Österreich mehrheitlich weiße Bewegung verwendet einen Slogan, der seine Wurzeln in antirassistischen und antikolonialen Kämpfen hat, inflationär und ohne Bewusstsein für seine Geschichte.
Diese Kritik wurde auch letztes Jahr im Hinblick auf die Aktionen von BlockGas und unsere Konferenz geäußert und nach Bekanntgabe der Neuauflage der Konferenz 2024 unter dem Titel „Power to the People“ öffentlich wiederholt. Wir nehmen die Kritik ernst und sehen, dass unser Versuch den Slogan im Rahmen der Konferenz mit Inhalt und Ernsthaftigkeit zu füllen und ihn so zu kontextualisieren, nicht gelungen ist. Wir haben uns deshalb entschieden, den Titel unserer Konferenz in „People’s Summit Against EGC“ zu ändern.
Warum erst jetzt?
Als Organisationsteam müssen wir eingestehen, dass unser Feedback- und Reflexionsprozess nicht hinreichend war bzw. wir dabei Fehler gemacht haben. Sowohl in der Vor- als auch der Nachbereitung der Konferenz haben wir versucht, Schritte zu setzen, um zusätzliche Perspektiven in den Blick zu nehmen und uns kritisierbar zu machen. Im Prozess der Auswertung der Rückmeldungen haben wir jene Stimmen, die die Namensgebung der Konferenz kritisiert haben, nicht ausreichend gewichtet. Das lag einerseits daran, dass wir die Konferenz nicht im Rahmen weiter gefasster Debatten der Klimagerechtigkeitsbewegung betrachtet haben; andererseits aber auch an einem fehlenden Problembewusstsein innerhalb eines weitestgehend weiß positionierten Organisationsteams. Es tut uns leid, dass es eine öffentliche Kritik gebraucht hat, um intern wie extern vertieft in die Gespräche zu gehen und sich schließlich für die Titeländerung zu entscheiden. Wir wollen in Zukunft früher ein grundlegendes Verständnis der uns entgegengebrachten Kritik aufbauen und dabei proaktiver agieren.